Locker-leichtes Schwergewicht: Pascal Rabatés Graphic Novel „Der Schwindler“ ist eine fünf Pfund schwere Reise in die russische Revolutionszeit – bitter, brutal und alptraumhaft schön
Ich weiß auch nicht, warum mich das so beschäftigt, aber: Der Comic ist schwarz-weiß getuscht. Ja, schon klar, ist ja nicht so, dass man noch nie einen schwarz-weißen Comic gesehen hätte, aber der hier ist, als hätte ihn jemand bunt gezeichnet (wie das Cover, beispielsweise) und dann schwarz-weiß eingescannt. Hat der Jemand aber nicht: Er hat sich für die ganzen Farben offenbar entsprechende Grautöne ausgedacht, und diesen Gedanken finde ich einerseits spannend, andererseits verwirrend kompliziert: Wie dunkel ist Grün, wenn man es in Grau übersetzt? Heller als Rot? Aber zugegeben, die eigentliche Frage lautet: Ist der Comic gut? Und das ist er, oh ja. „Der Schwindler“ heißt er und stammt von Pascal Rabaté.
Fünf Pfund Buch: lustig, spannend, bitter
Ein ziemlicher Wälzer, das vorweg, über 500 Seiten im Albumformat, über fünf Pfund Buch, das ist manchmal recht unpraktisch – aber sehr lustig, sehr spannend, sehr bitter. Rabaté hat den gleichnamigen Roman umgesetzt, von Tolstoi, aber dem anderen, Alexej: Eine Geschichte vom Vorabend der russischen Revolution.
Eine Wahrsagerin prophezeit dem Hallodri Semjon Newsorow, er würde reich werden. Fortan begleiten wir diesen rückgratlosen Windbeutel dabei, wie er eifrig versucht diese Prophezeiung umzusetzen. Erster Erfolg: Er begegnet einem Antiquitätenhändler. Reiche Russen versuchen in der unsicheren Zeit das Land zu verlassen, brauchen Bargeld und verkaufen ihre Sachen günstig. Als der Händler überfallen wird, schnappt sich Newsorow sein Vermögen: Er tötet den Verletzten mit einem schweren Schrank und setzt mit dem Geld nach Moskau ab, wo er sich als Graf ausgibt, sich ein Liebchen sucht, vögelt, kokst und einen Spielsalon eröffnet.
Ein stümperhafter Romanheld
Als die Bolschewiki sich durchsetzen, wird der Salon geschlossen, Newsorow setzt sich ins von Deutschen besetzte Charkow ab und lässt sich dort – selbst nicht die hellste Kerze am Leuchter – ein Landgut aufschwatzen. Als die Deutschen abziehen, stecken die wütenden Bauern das Gut in Brand, Newsorow flieht nach Odessa, wird als Spion angeheuert, lügt und betrügt sich recht stümperhaft durch die Gegend, das ist an sich schon mal recht unterhaltsam. Ob sich’s als Roman gut liest, weiß ich nicht, aber Pascal Rabaté macht einen hervorragenden Comic daraus, obwohl seine Kunst zunächst recht unscheinbar wirkt.
Seine Seitenaufteilung zum Beispiel ist ziemlich konservativ, im Prinzip besteht die Seite aus sechs Panels, da werden dann manchmal welche quer oder längs zusammengefasst. Aber wie Rabaté den Bildausschnitt wählt, das ist schon ganz großes Kino.
Enthemmte Welt mit schönen Bildern
Er lässt Newsorow etwa in ein verlassenes Dorf stolpern, ein Pferd stehlen – und beim Davonreiten bemerken, warum das Dorf verlassen ist: Die ehemalige Bevölkerung hängt an der Landstraße, aufgeknüpft an den Drähten der Telegrafenleitung, über Kilometer hinweg. Rabaté zeigt es wortlos, lässt seine Kamera vom Boden aufsteigen und wählt dann die Hunderte von Krähen für den Vordergrund, die an den Leichen knabbern, bis er den Abschluss komponiert, seitengroß, die immer neu hinzukommenden Vögel, während Newsorow entsetzt in die weite Ebene davonreitet – obwohl klar ist, dass diese Welt auch woanders völlig unmenschlich sein wird. Bauern, die nach den Kämpfen zwischen roten und weißen Truppen die Toten ausplündern und die Verletzten zu Toten machen, damit sie nicht davon berichten können. Erstaunlich ist, dass Rabaté in dieser völlig verwahrlosten, enthemmten Welt immer wieder schöne Bilder findet.
Verführerisch arrangierte Stadtansichten von Istanbul oder Odessa zum Beispiel. Überhaupt findet Rabaté Schönheit überall, wo es sonnig ist und Hoffnung für Newsorow aufscheint, und dieser unterhaltsame, spindeldürre Dreckskerl findet jede Menge Hoffnung in dieser chaotischen Welt: Frauen, Alkohol, verheißungsvolle Betrügereien – wechseln sich ab in erstaunlich variantenreichen Szenen. Drei Geschäftemacher treffen sich in einer Bar, das gibt zwar viel Dialog, optisch aber eigentlich nicht viel her – doch wie Rabaté da zwischen den Perspektiven umherspringt, Gesten mit Mimik kombiniert, über wechselnde Schultern oder auch ganz woanders hin schaut, das ist eine rechte Freude. Ein Teil des Spaßes liegt auch in der faszinierenden Beobachtung, dass da jemand in schwarz-weiß so knallbunt arbeiten kann, dass man hinterher schwören könnte, man hätte die Farben gesehen.
Nicht totzukriegen
Nicht minder erfreulich: der Schluss. Ohne zu viel zu verraten: Newsorow überlebt. Er habe es versucht, ihn umzubringen, sagt Romanautor Alexei Tolstoi im Nachwort, aber einer wie Nemsorow sei schlichtweg nicht totzukriegen. Rabaté hat das Schlusswort mit abgedruckt – neben vielen Cover-Entwürfen für die Originalalben, die in Frankreich in vier Bänden erschienen. Diese Cover sind übrigens tatsächlich knallbunt. Nur für den Fall, dass einer meint, Rabaté könne das womöglich gar nicht.
Pascal Rabaté, Der Schwindler, Schreiber & Leser, 39,80 Euro
Dieser Text erschien erstmals bei SPIEGEL Online.
Zum Valentinstag: US-Star Terry Moore setzt den RomantiComic „Strangers in Paradise“ fort. Sechs Bände gibt’s bislang – einer lustiger, trauriger, bittersüßer als der andere
Ich sitze im Regionalzug und heule Rotz und Wasser, und das nicht zum ersten Mal bei diesem Comic. Angefangen habe ich nur anstandshalber, weil man sich ja für alles interessieren sollte, auch für Sachen, die einem eher nicht liegen, wie eben Romantik-Schmonzetten. Also wirft man pflichtbewusst einen Blick in diese Serie da, „Strangers in Paradise“, wenn’s einem nicht gefällt, kann man sie ja wieder weglegen. Und dann stellt man fest: Das Zeug ist gut. Und nicht nur das: Es ist umwerfend – obwohl die Zutaten denkbar wenige sind.
Drei, um genau zu sein.
Da wäre: Eine üppige, hübsche Frau, die stets an sich zweifelt und eher konservative Träume hat – Francine. Da wäre: Eine kleine, zähe, gutaussehende Blondine, die zu 90 Prozent lesbisch ist – Katchoo. Und da wäre dann ein niedlicher, sehr verständnisvoller Junge – David. David liebt Katchoo, Katchoo liebt Francine, Francine will aber einen Kerl – so geht das Ganze los.
Fast immer sehr erotisch, selten wirklich nackt
Klar kommen noch diverse Irrungen und Wirrungen dazu, aber mit einem Grundgerüst aus drei Leuten kann man doch eigentlich nicht viel zaubern, oder? Kann man wohl - wenn Terry Moore der Magier mit diesen Zutaten ist. 14 Jahre lang hat der Texaner die Serie gezeichnet, stets schwarz-weiß, realistisch, das Vorbild sind klassische US-Zeitungsstrips, die – anders als die Vier-Panels-mit-Pointe-Peanuts – über Wochen und Monate eine fortlaufende Geschichte erzählen. Die Bilder sind dabei schon mal der erste Blickfang: Moore zeichnet seine Frauen ausgesprochen liebevoll und ansehnlich.
Fast immer sehr erotisch, aber selten nackt. Nachdenklich, wütend, listig, hinterlistig, verliebt, besoffen, verschämt, Moore zeichnet die ganze Gefühlspalette – und er weiß, wie man diese Gefühle inszeniert. Es gibt für jede Regung einen Grund, jede Aktion ist eigentlich eine Reaktion, und weil Frauen oft gesprächiger sind als Männer, gibt es auch jede Menge Dialoge, gute Dialoge, schnelle Dialoge, lange Dialoge, witzig, gemein, voller Hass, voller Kummer, voller Zärtlichkeit, oft wendungsreich, aber zuverlässig zuspitzend. Moore schreibt Dialoge so gut, wie er Frauen zeichnet. Und das ist nur der Anfang.
Slapstick, Sehnsucht, Sitcom - Moore kriegt jede Kurve
Was er immer wieder gerne dazwischen streut, sind Slapstickmomente, völlig überdrehte Situationskomik, und dabei entgleist ihm dann sein Zeichenstift gerne gleich mit. Dann rutschen die Gesichter in Richtung Karikatur, er überzeichnet Action, Bewegungen und Reaktionen cartoonartig, was eigentlich die Ernsthaftigkeit der Figuren dauerhaft beeinträchtigen müsste, und dann passiert das nächste Wunder: Wie Moore den Übergang aus der Comedy zurück in die Geschichte moderiert.
Da genügt oft ein Blick in die Augen seiner Protagonisten, und dann ist unfassbar schnell wieder Schluss mit lustig. In seiner später erschienenen Horror-Serie „Rachel Rising“ sieht man, wie grandios das in die Hose gehen kann, wie er ein ums andere Mal den Grusel mit Kaspereien ruiniert – in „Strangers in Paradise“ meistert er sämtliche Situationen so bravourös, dass man mit offenem Mund weiterblättert.
Natürlich gibt's ein dunkles Geheimnis
Es hilft natürlich, dass Moore rasch die Zutatenliste erweitert. Er erfindet das Genre auch keineswegs neu: Erst bekommt Katchoo ein dunkles Geheimnis, dann bekommt David eines, genau genommen sind das alles bekannte Klötzchen aus dem Skriptbaukasten. Aber parallel dazu erweitert er auch seine Erzählmethoden. Er wechselt ständig die Perspektive, erzählt in der ersten Person, beobachtet in der dritten Person, er schreibt ganze Seiten wie einen Roman mit Bildern, er streut Songtexte ein, er zeichnet Seitenweise Bilderfolgen ohne jede Sprechblase, lässt den Dialog senkrecht zwischen zwei extrem hohen Porträts ablaufen, er mischt Bild und Text grade wie er’s braucht und mit einer Sicherheit, der man sich als Leser gerne anvertraut.
Und wenn ihm all das nicht mehr reicht, dann macht er eine kleine Rückblende, fünf Jahre in die Vergangenheit. Oder er springt zehn Jahre in die Zukunft, und Francine, die sich doch soeben noch für Katchoo entscheiden wollte, hat plötzlich eine Tochter und keinen Mann mehr dazu und fragt sich, wie es je soweit hatte kommen können? Es ist schlichtweg nicht zu fassen, was Moore der Leserschaft zumutet und was der Leser (ja, explizit sogar auch der Leser) gerne mit sich machen lässt: Es gibt eine geheimnisvolle Verschwörerverbrecherbande, es tauchen Halbschwestern auf, brutale Morde, hartnäckige Polizisten, richtig heftige Gewalt, aber stets so geschickt eingesetzt, dass die Dreierlovestory immer die Hauptsache bleibt.
Und grade, wenn man sich fragt, ob dieser Terry Moore denn wirklich alles, alles, alles kann, dann betrachtet man seine oft verheerend falsch gezeichneten Autos. Möglicherweise macht er das aber extra, damit er nicht völlig unglaubwürdig wird.
Sechs Bände „Strangers in Paradise“ gibt es, für jeden von ihnen ist es empfehlenswert, ein Extrapäckchen Taschentücher bereitzuhalten. 2018, so hat Terry Moore versprochen, will er „Strangers in Paradise“ fortsetzen. Die Nachricht ist zum Heulen schön.
Einen frohen Valentinstag!
Dieser Text erschien erstmals bei SPIEGEL Online.
Mangas sind auch nur Comics – oder? Ein skeptischer Selbstversuch zum ersten Todestag des Alt- und Großmeisters Jiro Taniguchi
Vor einem Jahr ist Jiro Taniguchi gestorben, den viele als den König der Mangas verehren. Kann es eine bessere Gelegenheit geben als anlässlich des ersten Todestags mit ihm wieder einmal den Einstieg ins Mangathema zu probieren? Denn bislang findet Manga bei mir nicht statt, und ich kann beim besten Willen nicht genau sagen, wieso. Sind doch auch nur Comics, oder?
Aufwändige Optik, extrem akkurat
Mangas gibt es in allen Themenbereichen, Action, Science Fiction, alles wie gewünscht, und dass man das Heft von hinten nach vorn lesen muss, kann ja wohl kein ernsthaftes Argument dagegen sein. Noch besser: Die Zeichnungen beim Manga sind oft unglaublich aufwändig und akkurat, und das gilt nicht nur für Taniguchi: Neben seinem neuen Kurzgeschichtenband „Killers“, der Novel „Ikarus“ und „Ice Age“ liegt vor mir auch „Monstress“ von Sana Takeda, eine neue Serie, zweimal für den Eisner Award nominiert. Überhaupt hinterlassen Mangas immer, wenn ich sie mal in die Hand nehme, einen ähnlich guten Eindruck wie deutsche Autos, deutsches Brot, deutsches Bier: Nicht immer Weltklasse, aber auf jeden Fall ordentlich verarbeitet. Sollte eigentlich eine Bank sein.
Zumal Taniguchi oft und gerne beeindruckende Technikpanoramen ausbreitet: In „Ikarus“, der Geschichte eines mutierten Kindes, das fliegen kann, entwirft er stadtteilgroße Labore, Werkshallen mit aberwitzigen Apparaturen. „Ice Age“ spielt in einer arktischen Mine, bietet gigantische Bergbau-Werke, umgeben von endlos aufragenden Felswänden, dazu Bergsteigerdramatik – wie geschaffen für Mangas, die auch gerne mit ungewöhnlicher Bildaufteilung arbeiten.
Gewitzte Beschleunigung mit dem richtigen Bildformat
Eine Felswand im Hochformat, noch eine Felswand im Hochformat – und dann das plötzliche Spannen des Seils als schmaler Bildstreifen quer über die komplette Seite gelegt, aber nicht rechtwinklig, sondern leicht angeschrägt, und dann die Folgen drunter Schlag auf Schlag in vier engen, extrem hochformatigen Bildern: das Entsetzen in den Augen, das plötzliche Gewicht auf dem Haken – da wird dem Leser routiniert und raffiniert eine aberwitzige Geschwindigkeit aufs wehrlose Auge gedrückt.
Und auch an die Speed Lines kann man sich gewöhnen, eine Art Strahlenkranz, der die Aufmerksamkeit wie eine Zoomfahrt mit der Kamera auf Personen und/oder Objekte fokussiert. Mich stören auch nicht die bisweilen eigenwilligen Geräusche, die in der deutschen Übersetzung für die japanischen Schriftzeichen eingesetzt werden: Ich habe zwar keine Ahnung, wie „KROOB“, „GWUTT“, „BATTS“ oder „SGWOON“ klingen soll, aber es gibt dem Manga etwas angenehm verwirrend Exotisches, wie Koriander in der Asiaküche. Nur die vielen Verzögerungen gehen allmählich auf die Nerven.
"KROOB", "GWUTT", "SGWOON"!
Das Prinzip kennt man, etwa von Sergio Leones „Spiel mir das Lied vom Tod“: Drei Männer warten am Bahnhof, und dieses Warten zieht Leone extrem in die Länge bis zum großen Knall. Das funktioniert aber nur deshalb, weil Leone das nicht den ganzen Film hindurch ständig macht. Taniguchi macht es lieber und öfter, wie er überhaupt auch gerne Leute beeindruckend dastehen lässt. Und so gerne ich Killer nachdenklich rauchen und stehen und beobachten sehe, irgendwann sagt einem das Bild nicht mehr als „Aha, ist es wieder mal so weit.“ Was auch für Schuhe und Schuhspitzen gilt: Vorliebe hin und her, irgendwann winkt man die Schuhe nur noch durch. Aber kleine Marotten können einem den Spaß nicht komplett verderben – die Gesichter hingegen schon.
Es geht noch nicht einmal so sehr um das, was man öfter als die „typischen Mangagesichter“ bezeichnet, diese Figuren mit den großen Augen, dem dauerniedlichen Kindergesicht, der dreieckige Mund, die vor Glück oder Verlegenheit zugekniffenen Augen – das macht Taniguchi nicht. Es geht auch nicht um die plötzlich grotesk verzerrten Gesichter, ebenfalls mangatypisch: So ähnlich wie Jim Carrey in der „Maske“, ein Comedy-Element, das bei Taniguchi so gut wie nicht auftritt. Nein, es sind die ganz normalen Gesichter, die samt und sonders aussehen, als würden sie in einer arg limitierten Mimikfabrik produziert.
Gesichter wie aus der Gussform
Es gibt in „Ice Age“ eine Versammlung der Minenarbeiter. Sie sind wütend, und jeder von ihnen zeigt seine Wut – genau gleich. Es gibt einen Standardausdruck für Verwirrung, Zufriedenheit, Angst, Zweifel, Freude. Es gibt die Miene „nachdenklich“, „grimmig“, „entschlossen“, und wenn es von diesen in der Realität unendlich variierbaren Gemütszuständen bei Taniguchi immerhin mal eine zweite Variante gibt, dann ist es schon viel. Was eine Manga-Krankheit zu sein scheint: Auch die Gesichtervielfalt bei der Fantasysaga „Monstress“ ist keinen Hauch größer. Was den Genuss der Geschichten extrem beeinträchtigt, weil jeder Konflikt, jede Gefühlsregung dadurch geradezu ärgerlich synthetisch wirkt. Es ist, als wolle man die Bandbreite der internationalen Küche anbieten – mit der Vielfalt von McDonald‘s.
Irritierend dabei ist: der Aufwand. Mangas sind nicht hingeschludert, ganz im Gegenteil. Und dennoch würde ich jede Menge Schlamperei akzeptieren, wenn ich dafür einen Bezug zu den Geschichten und Personen aufbauen könnte. Vielleicht habe ich auch nur Pech mit der Auswahl gehabt, ich geb’s jedenfalls noch nicht ganz auf mit den Mangas. Wenn etwas in dieser Menge und Leidenschaft produziert wird, dann muss auch immer wieder mal was richtig Gutes dabei rauskommen. Bei Taniguchi sind’s immerhin schon mal seine Landschaften, seine Industrie- und Technikpanoramen: „Ice Age“ kann ich daher durchaus empfehlen, „Ikarus“ genauso. Seine Dialoge unter melancholisch rauchenden Killern gehen mir leider furchtbar auf die Nerven, wenn auch nicht ganz so sehr wie die Erklär-Katzen aus „Monstress“. Ich versuch’s aber weiter und bin für Empfehlungen dankbar.
Jiro Taniguchi, Ice Age, Schreiber & Leser, Band 1-2, je 16,95 Euro
Jiro Taniguchi/Natsuo Sekikawa, Tokio Killers, Schreiber & Leser, 16,95 Euro
Jiro Taniguchi/Moebius, Ikarus, Schreiber & Leser, 24,95 Euro
Marjorie Liu/Sana Takeda, Monstress, Cross Cult, Band 1-3, ab 15 Euro
Dieser Text erschien erstmals bei SPIEGEL Online.