Brutal, konsequent, sensibel: Im Endzeit-Thriller „Die Welt der Söhne“ erzählt Gipi seine Lieblingsthemen in Tarantino-Qualität – und liefert so wohl die Graphic Novel des Jahres
So schön gezeichnet wie diesmal hat er noch nie. Und das mit diesen reduzierten Mitteln: Knapp 300 Seiten bestreitet er nur mit etwas, was ein schwarzer Kugelschreiber sein könnte, oder ein sehr dünner schwarzer Filzstift. Er zaubert damit Sonnenaufgänge, zarte Gestalten im Nebel, eine Bootsfahrt im Mondlicht, eine Hütte im See, so dass man die Wellen am Steg leise plätschern hört, erstaunlich gefühlige Momente in einer rücksichtslosen, hässlichen Geschichte aus einer Welt der hemmungslosen Gewalt. Und es sind eben diese Gegensätze, die Gipis neue Graphic Novel „Die Welt der Söhne“ so unglaublich beeindruckend machen.
Die Zivilisation existiert nicht mehr
Genau genommen macht Gipi, der eigentlich Gianni Pacinotti heißt, natürlich das, was er meistens macht: Der Italiener erzählt von Vätern und Söhnen, von Jungs in diesem komplizierten Alter zwischen zwölf und 15, wo sie unsicher und wütend sind, Hilfe brauchen und keine wollen oder wenigstens nur dann, wenn es nicht wie Hilfe aussieht. Diese Jungs sehen bei Gipi auch genauso aus: ungelenk, staksig, mit Segelohren. Und um alles zuzuspitzen, siedelt Gipi seine Geschichten gerne in obskuren Krisen- oder Nachkriegsgegenden an, wo man sich nicht um die richtigen Turnschuhe oder das richtige Smartphone sorgt, sondern darum, wo man in dieser Nacht schläft. Aber so weit wie diesmal ist der 54-Jährige noch nie gegangen.
Zwei Jungen leben mit ihrem Vater in einer einsamen Hütte in einem See. Die Zivilisation existiert nicht mehr. Der Vater hat sie noch erlebt, die Zeit, als es Teppiche gab und man Hunde noch gestreichelt hat anstatt sie zu essen, aber seine Söhne kennen nichts mehr davon. Man frisst, was man kriegt, aber die Fische im See sind meistens vergiftet. Das Wenige, das man ergattert, tauscht man gegen gammelige Maiskolben, bei der „Hexe“ oder mit Aringo, also bei den wenigen Nachbarn, die sich weit voneinander entfernt genauso in Hütten im Schilf verstecken, auch weil im See immer wieder Leichen auftauchen. Keiner traut keinem, für diese Welt erzieht der Vater seine Söhne: streng, nach harten, einfachen Regeln, mitleidlos. Klingt nicht schön, aber ab hier zieht Gipi die Schrauben erst so richtig an.
Ein Tagebuch für zwei Jungs, die nicht lesen können
Der Vater stirbt und hinterlässt den Jungen nichts weiter als sein Tagebuch, das sie nicht lesen können. Also suchen sie jemanden, der ihnen sagen kann, was drin steht. Sie besuchen Aringo, den sie ohnehin verdächtigen, ihren Vater vergiftet zu haben, und als er sich weigert ihnen zu helfen, bringen sie ihn um. Sie besuchen die „Hexe“, doch während des Besuchs wird die „Hexe“ gewaltsam von Fremden entführt, die Jungen können sich gerade noch retten. Sie gehen zu den „Großkopfzwillingen“, einem verseuchten Brüderpaar, das Gemüse anbaut, Schweine hält und im Keller Mädchen gefangen hält, mit denen als Tribut es sich die unheimlichen Entführer vom Leib hält.
Es ist schlicht überwältigend, wie realistisch Gipi diese barbarische Welt inszeniert, in der man entweder mühsam ums Überleben kämpft oder sich dieses Überleben auf Kosten der anderen erkauft. Ein Großteil dieses Realismus stammt aber nicht von den rücksichtslos illustrierten Varianten von Mord, Plünderung, Vergewaltigung, sondern auch von der einfühlsamen Zeichnung der beiden Söhne.
Angst zeigt man nur unter Wasser
Santo ist der größere, ältere, aber zugleich auch eher zögerlich und langsam. Lino, der jüngere, gibt den Ton an, er ist derjenige, der beschließt nicht einfach in der Hütte weiter zu vegetieren, sondern das Geheimnis des Tagebuchs zu ergründen. Gipi nimmt sich viel Zeit, um die beiden Jungen und ihr Verhältnis zueinander zu porträtieren. Als beide nach dem Tod ihres Vaters die Hütte in einem kleinen Boot verlassen, lässt Gipi beispielsweise Lino mitten im See aufstehen, ins Wasser springen und auf den Grund tauchen, wo er seine Angst und Wut und Trauer in einem Luftblasenschwall loswerden kann – ohne dass sein Bruder es mitbekommt. Weil Lino genau weiß, dass die gesamte Verantwortung jetzt auf seinen schmalen Schultern lastet.
Aber derselbe verunsicherte Lino kann jederzeit problemlos Leichen die Hemden und Hosen ausziehen, wenn man die Klamotten noch verwenden kann. Manchmal reicht Gipi für seine Beobachtungen ein einziges Panel, aber mit geradezu unheimlichem Geschick fürs Timing zieht er solche Szenen auch über mehrere Seiten, ohne dass es fade würde.
Präzise gesetzte Action
Man kennt das von ihm, aber ungewöhnlich ist, dass er diesmal mit ebendiesem Geschick auch präzise gesetzte Gewalt- und Actionsequenzen einfügt: Damit katapultiert er sich aus der nachdenklichen Kunstecke und wird zugänglicher, er erreicht damit Thrillerqualität auf Tarantino-Niveau, ohne dabei Abstriche an seiner Ernsthaftigkeit zu machen. Mainstreamfans werden seinen Zeichenstil vermutlich noch immer nicht lieben: Aber wer sich mit ihm anfreunden kann, hält vermutlich die Graphic Novel des Jahres in den Händen. Für den Max-und-Moritz-Preis haben sie ihn in Erlangen schon nominiert, von mir aus könnte man ihm den Preis sofort geben.
Gipi, Myriam Alfano (Übersetzung), Die Welt der Söhne, Avant Verlag, 30 Euro
Dieser Text erschien erstmals bei SPIEGEL Online.
Comeback für Frank Miller: Zum dritten Mal lässt der Star-Autor den alternden Batman die Welt retten, denn Superman fällt aus – wegen Erziehungsproblemen
Wenn man ein Superheld ist und die Welt beherrschen kann: Warum sollte man diese Welt dann den Menschen überlassen, die sie nur ausbeuten, verschmutzen, zerstören? Gut, der liebe Gott macht das so, der will aber auch sehen, wie sich der Mensch bewährt – diesen göttlichen Prüfauftrag haben Superhelden nicht. In der neuen Graphic Novel von US-Altmeister Frank Miller beantwortet eine Sekte von Kryptoniern, ausgestattet mit denselben Kräften wie Superman, die Frage mit: „Man sollte nicht das Gewürm herrschen lassen, man sollte selbst über die Erde herrschen.“ „Make Kryptonians Great Again“, sozusagen – nicht nur deshalb ist Millers Rückkehr zum Comic erfreulich aktuell. Was nicht selbstverständlich ist, denn, ehrlich gesagt: Ich hab mich auf Neues von ihm schon mal mehr gefreut.
In einer Dekade zur Legende
Vor etwas mehr als 30 Jahren startete Miller eine Reihe von Projekten, die ihn innerhalb einer Dekade zur Legende machten und ihm sechs Eisner Awards bescherten. Er hat mit „Die Rückkehr des Dunklen Ritters“ Batman und das komplette Superhelden-Genre erwachsenen- und feuilletonfähig gemacht. Er hat mit „Sin City“ die düstere Welt Philip Marlowes mit einer clever-spartanischen schwarz-weiß-Optik renoviert. „Elektra Lives Again“ war eine Comic-Novelle im Superheldengewand über Abschied und Verlust. Er schrieb die Saga um Martha Washington, die Satire „Hard Boiled“, und mit „300“ lieferte er derart süffige Action aus der Antike, dass Zack Snyder den Band nur noch abfilmen musste.
Die besondere Stärke von Millers Comics lag dabei in der gesellschaftlichen und politischen Relevanz. Der „Dunkle Ritter“ erforschte nicht nur die Abgründe seines eigenbrötlerischen, selbst-gerechten Helden, er zeigte ihn auch gewitzt, böse und realitätsnah im Spiegel einer modernen Mediendemokratie. Martha Washington, eine schwarze Soldatin aus einem abgeriegelten Ghetto, kämpft sich durch einen Bürgerkrieg, in dem jede Organisation mitkämpft: Konzerne, Staaten, Nazis, die Gesundheitsindustrie. Der Kampf der 300 Spartaner gegen 100.000 Perser war immer auch ein Spiegel für den Einmarsch einer hoch überlegenen Supermacht – diese Perser waren eine antike Variante der USA. Aber irgendwie muss ihm nach all diesen Jobs und durch seinen neuen Job als Hollywoodregisseur (Sin City, The Spirit) die Lust am Zeichnen komplett abhanden gekommen sein.
Miller ging die Luft und die Lust aus
Schon die letzten Teile von „Sin City“ waren immer eindimensionalere Ansammlungen von schießfreudigen Kerlen und mehr oder weniger nackten Frauen. 2001 erschien dann die enttäuschende Fortsetzung seines Meisterwerks um den Dunklen Ritter, ein liebloser Dreiteiler, bei dem Panels gerne auf Seitengröße aufgeblasen wurden. Dazu wurde möglichst jeder Held der Comicgeschichte und jede Farbe der Computerpalette hineingerührt, ein Kessel Superbuntes.
Auch in „Dark Knight III: Die Übermenschen“ liefert Miller einige Panels ab, die den Eindruck hinterlassen als könnte er heute den Stift nicht schnell genug fallen lassen. Aber die gute Nachricht ist: das Zeichnen hat er zum größten Teil anderen überlassen, vor allem Andy Kubert, der die Original-„Dark Knight“-Optik interpretiert, zitiert, aber auch oft auch einfach nur angenehm imitiert. Die bessere Nachricht ist: Die Story hat wieder eine Menge ordentlicher Inhalte.
Starke Momente im Zwischenmenschlichen
Supermans Tochter Lara ist inzwischen im Teenie-Alter und der Kryptoniersekte verfallen, Superman selbst hält sich daher raus. Der Widerstand wird von Batman organisiert, bei Miller nach wie vor der einzige Superheld, der überzeugt ist, dass er immer Recht hat. Das Alter hat das verstärkt, Millers Batman ist jetzt über 60, er braucht eine Krücke, und als er verletzt wird, ringt er Superman einen ziemlich rührenden Senioren-Eid ab: „Kein Krankenhaus. Versprich es mir!“
Überhaupt hat die neue Novel ihre stärksten Momente oft im Zwischenmenschlichen. Bruce Waynes Sorge um und sein grenzenloses Vertrauen in Sidekick Carrie, die sich von Robin zum Catgirl zum Batgirl hocharbeitet, aber trotzdem immer sein „guter Soldat“ bleibt. Carries liebevolle Loyalität zur unverwüstlichen Fledermausvaterfigur. Die scheiternde Erziehung von Lara durch ihre Mutter Wonder Woman. Nicht neu, aber erneut schön provozierend ambivalent: Batman selbst, ein Traum von einem gerechten Faustrechts-Fanatiker, der gerade dadurch natürlich Sehnsüchte nach dem „guten Diktator“ beklemmend beflügelt.
Gangster fangen - ein Anachronismus
Kurz vor Schluss findet sich meine Lieblingsszene: das Bat-Team bei der eher beiläufigen Festnahme dreier Normalgauner. So hat das mal angefangen, und es ist schon verblüffend, wie anachronistisch dieser Moment heute wirkt. Denn nicht nur die gelegentlichen, recht harmlosen Trump-Einspieler zeigen: Die wahren Bedrohungen der Welt sind längst nicht mehr Kleinkriminelle, Ladendiebe und Falschparker.
Frank Miller/Brian Azzarello/Andy Kubert: Batman: Dark Knight III – Die Übermenschen, Panini, 39 Euro
Dieser Text erschien zuerst bei SPIEGEL Online.
Mangas sind auch nur Comics – oder? Ein skeptischer Selbstversuch zum ersten Todestag des Alt- und Großmeisters Jiro Taniguchi
Vor einem Jahr ist Jiro Taniguchi gestorben, den viele als den König der Mangas verehren. Kann es eine bessere Gelegenheit geben als anlässlich des ersten Todestags mit ihm wieder einmal den Einstieg ins Mangathema zu probieren? Denn bislang findet Manga bei mir nicht statt, und ich kann beim besten Willen nicht genau sagen, wieso. Sind doch auch nur Comics, oder?
Aufwändige Optik, extrem akkurat
Mangas gibt es in allen Themenbereichen, Action, Science Fiction, alles wie gewünscht, und dass man das Heft von hinten nach vorn lesen muss, kann ja wohl kein ernsthaftes Argument dagegen sein. Noch besser: Die Zeichnungen beim Manga sind oft unglaublich aufwändig und akkurat, und das gilt nicht nur für Taniguchi: Neben seinem neuen Kurzgeschichtenband „Killers“, der Novel „Ikarus“ und „Ice Age“ liegt vor mir auch „Monstress“ von Sana Takeda, eine neue Serie, zweimal für den Eisner Award nominiert. Überhaupt hinterlassen Mangas immer, wenn ich sie mal in die Hand nehme, einen ähnlich guten Eindruck wie deutsche Autos, deutsches Brot, deutsches Bier: Nicht immer Weltklasse, aber auf jeden Fall ordentlich verarbeitet. Sollte eigentlich eine Bank sein.
Zumal Taniguchi oft und gerne beeindruckende Technikpanoramen ausbreitet: In „Ikarus“, der Geschichte eines mutierten Kindes, das fliegen kann, entwirft er stadtteilgroße Labore, Werkshallen mit aberwitzigen Apparaturen. „Ice Age“ spielt in einer arktischen Mine, bietet gigantische Bergbau-Werke, umgeben von endlos aufragenden Felswänden, dazu Bergsteigerdramatik – wie geschaffen für Mangas, die auch gerne mit ungewöhnlicher Bildaufteilung arbeiten.
Gewitzte Beschleunigung mit dem richtigen Bildformat
Eine Felswand im Hochformat, noch eine Felswand im Hochformat – und dann das plötzliche Spannen des Seils als schmaler Bildstreifen quer über die komplette Seite gelegt, aber nicht rechtwinklig, sondern leicht angeschrägt, und dann die Folgen drunter Schlag auf Schlag in vier engen, extrem hochformatigen Bildern: das Entsetzen in den Augen, das plötzliche Gewicht auf dem Haken – da wird dem Leser routiniert und raffiniert eine aberwitzige Geschwindigkeit aufs wehrlose Auge gedrückt.
Und auch an die Speed Lines kann man sich gewöhnen, eine Art Strahlenkranz, der die Aufmerksamkeit wie eine Zoomfahrt mit der Kamera auf Personen und/oder Objekte fokussiert. Mich stören auch nicht die bisweilen eigenwilligen Geräusche, die in der deutschen Übersetzung für die japanischen Schriftzeichen eingesetzt werden: Ich habe zwar keine Ahnung, wie „KROOB“, „GWUTT“, „BATTS“ oder „SGWOON“ klingen soll, aber es gibt dem Manga etwas angenehm verwirrend Exotisches, wie Koriander in der Asiaküche. Nur die vielen Verzögerungen gehen allmählich auf die Nerven.
"KROOB", "GWUTT", "SGWOON"!
Das Prinzip kennt man, etwa von Sergio Leones „Spiel mir das Lied vom Tod“: Drei Männer warten am Bahnhof, und dieses Warten zieht Leone extrem in die Länge bis zum großen Knall. Das funktioniert aber nur deshalb, weil Leone das nicht den ganzen Film hindurch ständig macht. Taniguchi macht es lieber und öfter, wie er überhaupt auch gerne Leute beeindruckend dastehen lässt. Und so gerne ich Killer nachdenklich rauchen und stehen und beobachten sehe, irgendwann sagt einem das Bild nicht mehr als „Aha, ist es wieder mal so weit.“ Was auch für Schuhe und Schuhspitzen gilt: Vorliebe hin und her, irgendwann winkt man die Schuhe nur noch durch. Aber kleine Marotten können einem den Spaß nicht komplett verderben – die Gesichter hingegen schon.
Es geht noch nicht einmal so sehr um das, was man öfter als die „typischen Mangagesichter“ bezeichnet, diese Figuren mit den großen Augen, dem dauerniedlichen Kindergesicht, der dreieckige Mund, die vor Glück oder Verlegenheit zugekniffenen Augen – das macht Taniguchi nicht. Es geht auch nicht um die plötzlich grotesk verzerrten Gesichter, ebenfalls mangatypisch: So ähnlich wie Jim Carrey in der „Maske“, ein Comedy-Element, das bei Taniguchi so gut wie nicht auftritt. Nein, es sind die ganz normalen Gesichter, die samt und sonders aussehen, als würden sie in einer arg limitierten Mimikfabrik produziert.
Gesichter wie aus der Gussform
Es gibt in „Ice Age“ eine Versammlung der Minenarbeiter. Sie sind wütend, und jeder von ihnen zeigt seine Wut – genau gleich. Es gibt einen Standardausdruck für Verwirrung, Zufriedenheit, Angst, Zweifel, Freude. Es gibt die Miene „nachdenklich“, „grimmig“, „entschlossen“, und wenn es von diesen in der Realität unendlich variierbaren Gemütszuständen bei Taniguchi immerhin mal eine zweite Variante gibt, dann ist es schon viel. Was eine Manga-Krankheit zu sein scheint: Auch die Gesichtervielfalt bei der Fantasysaga „Monstress“ ist keinen Hauch größer. Was den Genuss der Geschichten extrem beeinträchtigt, weil jeder Konflikt, jede Gefühlsregung dadurch geradezu ärgerlich synthetisch wirkt. Es ist, als wolle man die Bandbreite der internationalen Küche anbieten – mit der Vielfalt von McDonald‘s.
Irritierend dabei ist: der Aufwand. Mangas sind nicht hingeschludert, ganz im Gegenteil. Und dennoch würde ich jede Menge Schlamperei akzeptieren, wenn ich dafür einen Bezug zu den Geschichten und Personen aufbauen könnte. Vielleicht habe ich auch nur Pech mit der Auswahl gehabt, ich geb’s jedenfalls noch nicht ganz auf mit den Mangas. Wenn etwas in dieser Menge und Leidenschaft produziert wird, dann muss auch immer wieder mal was richtig Gutes dabei rauskommen. Bei Taniguchi sind’s immerhin schon mal seine Landschaften, seine Industrie- und Technikpanoramen: „Ice Age“ kann ich daher durchaus empfehlen, „Ikarus“ genauso. Seine Dialoge unter melancholisch rauchenden Killern gehen mir leider furchtbar auf die Nerven, wenn auch nicht ganz so sehr wie die Erklär-Katzen aus „Monstress“. Ich versuch’s aber weiter und bin für Empfehlungen dankbar.
Jiro Taniguchi, Ice Age, Schreiber & Leser, Band 1-2, je 16,95 Euro
Jiro Taniguchi/Natsuo Sekikawa, Tokio Killers, Schreiber & Leser, 16,95 Euro
Jiro Taniguchi/Moebius, Ikarus, Schreiber & Leser, 24,95 Euro
Marjorie Liu/Sana Takeda, Monstress, Cross Cult, Band 1-3, ab 15 Euro
Dieser Text erschien erstmals bei SPIEGEL Online.